eFoil
eFoil Rennen: Regeln, Technik, Taktik und Sicherheit

eFoil Rennen einfach erklärt: Regeln, Kategorien, Technik-Checks, Flaggen, Strafen, Streckendesign, Wetterlimits plus Praxis-Tipps für's Training.

Was ist ein eFoil Rennen?

Ein eFoil Rennen ist ein wettkampforientierter Kurslauf auf elektrisch angetriebenen Hydrofoil-Boards (in kurz eFoil genannt). Das Board hebt sich über die Wasseroberfläche, Reibung sinkt, Kontrolle und Linie entscheiden.

Der Sport setzt auf saubere, effiziente Elektromotoren und zieht Einsteiger wie Profis an. Events zielen auf fairen Wettbewerb, Sicherheit und klare Klassenaufteilung.  

Eventformate und Ablauf

Viele Veranstaltungen fahren einen technischen Slalomkurs in eine Richtung, kombiniert aus Zeitfahren und K.-o.-Runden. Beim Dubai Efoil Festival 2024 waren maximal zwei Fahrer gleichzeitig auf dem Kurs. Das komprimiert Risiko und erhöht Messbarkeit.  

Bei neueren Events ging nur noch ein Fahrer pro Zeitmessung auf den Parcour.

Kernrollen im Race-Betrieb

  • Rennleiter: Gesamtleitung, Planänderungen, Abbruch oder Neustart.  
  • Hauptschiedsrichter: Regelaufsicht, Zeitnahme, Ergebnisfreigabe.  
  • Flaggenmarschall: Signale auf dem Kurs.  
  • Technischer Kommissar: Ausrüstungs- und Safety-Kontrollen.  
  • Medical Director & Rescue: Erste Hilfe, Wasserrettung, Teilnahmefähigkeit.  

Technik-Check: Was wirklich geprüft wird

Vor dem Start erfolgt die Vor-Inspektion. Du reichst entweder Wartungsnachweise ein oder eine Selbst-Erklärung zur Funktionsfähigkeit. Stichproben durch Offizielle sind natürlich möglich. Nicht bestanden? Startverbot bis das Problem behoben ist.  

Pflichtprüfpunkte deiner Ausrüstung:

  • Board & Batteriekasten: Keine Risse, keine Lecks.  
  • Batterie: Serienzustand, kein Schaden, keine Korrosion oder Überhitzung; elektrische Integrität.  
  • Mast: statisch solide; Maximalhöhe je nach Klasse begrenzt.  
  • Foil-Flügel: keine scharfen Kanten, keine signifikanten Schäden.  
  • ESC/Elektrik: Dicht, korrosionsfrei, funktionsfähig.  
  • Kabel: Isoliert, ohne freiliegende Drähte.  
  • Hand-Controller: vollständige Funktion, sichere Null-Drossel bei nicht gedrücktem Trigger.  
eFoil Rennen Clemens Kresser Aerofoils
eFoil Rennen: Clemens Kresser vom Aerofoils Team

eFoil Rennen Sicherheitsausrüstung

  • Helm mit CE, FIM oder gleichwertiger Zertifizierung, ohne Strukturdefekt.  
  • Auftriebshilfe mit > 50 N, passend eingestellt.  

Nicht konforme Ausrüstung führt zur Disqualifikation (oder bis Abhilfe geschaffen wurde).  

Branding und Anbauteile: Sponsoren-Vinyls, Flaggen, Stoffbefestigungen und sonstige Zusatzteile sind anmelde- und genehmigungspflichtig. Sie dürfen Sicht, Sicherheit und Technik nicht beeinträchtigen. Unzulässige Teile müssen entfernt werden.  

Klassen, Lizenz, Material-Regeln

Lizenz

Bislang war keine Rennlizenz erforderlich; künftig wird eine Lizenzpflicht vorbereitet.  

eFoil Rennen: Fahrerkategorien

  • Men ab 16 J., intern in High-/Low-Speed unterteilt.
  • Women ab 16 J.
  • Junior unter 16 J.  

Serienmodell vs. Semi-Open

Eine reine Serienmodell-Kategorie (Stock Modell) verlangt unmodifizierte Serien-eFoils, kurzfristig kauf- und lieferbar; bei unerlaubten Modifikationen erfolgt Wechsel in Semi-Open oder Disqualifikation. Teilweise war diese Stock-Klasse bislang nicht Teil des Programms und wird vom jeweiligen Veranstalter festgelegt.

Die Semi-Open Kategorie erlaubt Modifikationen unter klaren Limits.

Wesentliche Semi-Open Limits:

Batterie

  • UN38.3 konforme, handelsübliche eFoil-Akkus.
  • Max. Spannung 60 V, in Sonderfällen bis 70 V auf Anfrage.
  • Kapazität ≥ 15 Ah.
  • Kein signifikanter Schaden; keine Überhitzung ≥ 50 °C über > 15 min; trocken, ohne Feuchte.
  • Eine freigegebene Backup-Batterie ist zulässig.  

Mast & Rumpf

  • Sicher befestigt, statisch solide.
  • Mastlänge 50–100 cm (Board-Oberseite bis Motorwelle).
  • Material frei; Hinterkante nicht geschärft.
  • Rumpflänge frei, aber sicher fixiert.  

Motor & Antrieb

  • Wellen-Leistung im Rahmen handelsüblicher eFoils.
  • Propeller: Serien- oder Custom, Ø ≤ 15 cm, nicht übermäßig scharf; Material frei.
  • Jet-Antriebe erlaubt; Düse ≤ 15 cm.  

Flügel

  • Kanten abgerundet wie im Original, kein aggressives Nachschärfen.
  • Material frei (Carbon, Alu etc.).
  • Custom-Wings zulässig, auch markenfremd; nicht öffentlich verfügbare Designs müssen vorab genehmigt und angekündigt werden.  

Front- und Stabi-Wing

  • Je System ein Front- und ein Stabi-Wing.
  • Pitch-Shims erlaubt, sicher zu befestigen.  

Wing-Unterlegscheiben (Shims)

Zulässig, handelsüblich oder Open-Source, mit Angabe von Winkel und Position; keine Sicherheitsrisiken, keine exzessiven Speed-Gains.  

Board

  • Volumen 20–150 L.
  • Länge 50–200 cm (Bug–Heck).
  • Form-Modifikationen erlaubt, Kompatibilität mit Mast-Systemen frei.
  • Muss mit eingesetztem Akku schwimmfähig sein und ohne Schäden. Defekte Boards = Disqualifikation bis zur Wieder-Freigabe.
  • Nicht öffentlich verfügbare oder individuelle Bauformen sind zu deklarieren.  

Footstraps

Erlaubt, sicher befestigt, leichtes Lösen bei Sturz; keine Boots- oder Lock-In-Systeme.  

Controller

Einhand-Bediengerät, mechanisch/digital; Failsafe-Throttle auf 0 %, keine Störsignale.  

Anti-Breach-Systeme

Im Zeitfahren und Race verboten, müssen deaktiviert/ausgesteckt sein.  

Lenker

Nicht erlaubt; keine zusätzlichen Stützstrukturen oder Seile als Halt. Seitliche Board-Gurte max. 10 cm ab Board.  

Meldepflicht für Modifikationen

  • Frist: ≥ 10 Tage vor Rennbeginn.
  • Ausrüstungsformular vollständig ausfüllen.
  • Sanktionen bei Verstößen: Zeitstrafe bis Disqualifikation.
  • Verfügbarkeit/Transparenz: Modifikationen müssen reproduzierbar oder Open-Source sein; Nachweise können gefordert werden.  

Zwar nicht aus dem E-SURFER Youtube Kanal, aber hier das eFoil Rennen aus Abu Dhabi vom 25. Oktober 2025. Sieger war Justin Bait (USA) auf Fliteboard gefolgt von Clemens Kresser auf Aerofoils:

Navigation, Kursdisziplin und Flaggen

Bojenregeln

  • Weiße Boje linksorange Boje rechts passieren; andere Farben werden im Briefing erläutert.  
  • Verpasste Boje: Zurückfahren und korrekt nehmen oder Strafboje ansteuern; sonst bis 30 s Strafe.  
  • Kollision/Schneiden ohne Korrektur: sofortige Strafe, bei Wiederholung Disqualifikation.  

Flaggen

  • Grün: Strecke frei, Rennen läuft.
  • Gelb: Gefahr, Tempo reduzieren, Position halten.
  • Rot: Abbruch, vorsichtig zum Startbereich.
  • Kariert: Zieleinlauf, ausrollen und in den Boxenbereich.  

Sturz-Protokoll und Wiedereinstieg

  • Hand auf den Kopf als „OK-Signal“. Ohne Signal können Offizielle neutralisieren.  
  • Sicher zum Board schwimmen, Verkehr beachten, dann an der Stelle der Wiedereinführung weiterfahren. Kein Abkürzen.  
  • Hilfe nötig? Beide Arme über Kopf. Gelb oder Rot möglich.  
  • Viele Stürze können zum Renn-Ausschluss aus Sicherheitsgründen führen.  

Mehrere Fahrer, Vorfahrt, Überholen

  • Leader hat Vorrang und die „Inside-Line“ in Turns.  
  • Kein Überholen in engen Kurven > 90°. In breiten Kurven ≤ 90° außen überholen, mit Abstand.  
  • Passing-Zones sind ausgewiesen; enges Divebombing wird als rücksichtslos geahndet.  
  • Innerhalb 10 m vor Kurve innen am Leader vorbeistechen = rücksichtslos → Strafe bis Disqualifikation.  
  • Überrundete oder langsamere Fahrer machen PlatzSignale beim Anhalten/Verlassen nutzen.  

Startnummern, Paddock, Service, Lagerung

  • Startnummern werden zugewiesen; 01–99 oder mehr. Anzeige am Equipment deutlich sichtbar, sonst Strafe/DQ.  
  • Paddock-Fläche: pro Fahrer 2,5 m², mit Unterstand, Sitzmöglichkeit und Strom.  
  • Hersteller/Teams dürfen Service-Zentren im Paddock betreiben.  
  • Mehrtägig: gesicherte Lagerung mit Überwachung.  

eFoil Rennen Anti-Doping, Alkohol

  • Orientierung an WADA-Richtlinien. Verstöße → sofort DQ.  
  • Alkoholtests vor/während des Events möglich. Positiv → DQ. Verweigerung gilt als positiv.  

Strafen und Proteste

  • Missed buoy ohne Korrektur+ 30 s.
  • Unsportlichkeit: Verwarnung bis DQ.
  • Safety-Verstoß: DQ bis Abhilfe.  
  • Protest: schriftlich innerhalb 1 h nach Rennende beim Hauptschiedsrichter; Gebühr 200 EUR / 200 USD / 700 AED; bei Stattgabe Rückerstattung.  

Streckendesign, Sicherheit und Wetter

eFoil Rennen Kursparameter

  • Mindestens 45 s pro Runde unter Standardbedingungen.
  • Streckenlänge ≥ 1 km je Runde.
  • Wassertiefe ≥ 1,25 m durchgängig, ≥ 15 m Abstand zu flachen Zonen.  

Bojenplatzierung und Ziel

Bojen klar sichtbar und in der Rennkarte markiert; Start/Ziel eindeutig gekennzeichnet.  

eFoil Rennen Bojen Parcour
eFoil Rennen Bojen Parcour

Rescue & Medical

  • Mindestens zwei Sicherheitsboote/Jet-Skis mit geschultem Personal samt Rettungsmitteln und Funk.  
  • Medbereich mit freiem Zugang für Rettungsfahrzeuge; bei großen Heats/Finals Krankenwagen vor Ort.  

Neutralisation/Abbruch des eFoil Rennens

Gelb bei Unfällen, Rot bei schweren Vorfällen, Rückkehr in Sicherheitszone/Startbereich, Neustart oder Abbruch nach Entscheidung Rennleiter.  

Wetterprotokoll

Unterbrechung/Verschiebung bei unsicheren Bedingungen.

Richtwerte: > 15 kn Wind oder > 30 cm Welle → Rennen verschoben/abgebrochen. Kommunikation über Tafel oder direkt durch Rennleiter.  

Häufige Fragen zu eFoil Rennen

Brauche ich eine Lizenz für eFoil Rennen?

Derzeit nicht. Für künftige Events ist eine Lizenzpflicht angekündigt.  

Darf ich einen Lenker montieren?

Nein. Keine zusätzlichen Stützstrukturen. Seitengurte max. 10 cm ab Board.  

Wie melde ich Modifikationen?

Spätestens 10 Tage vor dem Event über das Ausrüstungsformular. Nicht melden = Strafe bis DQ.  

Was passiert bei verpasster Boje?

Zurück zur Boje oder Strafboje fahren. Sonst bis + 30 s.  

Wie viele Fahrer sind gleichzeitig auf dem Kurs?

Maximal zwei. Neuerdings meistens nur noch ein Fahrer pro Zeitmessung.

Wassertiefe und Kurslänge?

Mindestens 1,25 m Tiefe und ≥ 1 km pro Runde, Rundenzeit ≥ 45 s.  

Wetter-Cutoff?

Ab etwa > 15 kn Wind oder > 30 cm Welle wird verschoben/abgebrochen.  

eFoil Rennen - Zusammenfassung

eFoil Rennen belohnen Linie, Balance und konsequente Technikarbeit.

Wer Regeln, Flaggen und Mod-Limits verinnerlicht, reduziert Risiko und Streitfälle. Wer Setup und Taktik systematisch plant, gewinnt Sekunden.

Die hier zusammengefassten Vorgaben liefern dir einen soliden Rahmen für Vorbereitung, Materialwahl, Kursdisziplin und Kommunikation am Wasser.  

Teste bevor du kaufst
Wenn Du Dir nicht sicher bist, welches Board Du kaufen kaufen solltest, besuche unser Testzentrum in Berlin. Vereinbare online einen Termin, indem Du unser Formular ausfüllst.
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