Wer sich den Traum vom Fliegen über dem Wasser erfüllen möchte, landet bei der Recherche zwangsläufig bei den drei Platzhirschen der Branche und der Frage „Lift, Aerofoils oder Fliteboard?“
Es gibt bereits einen Artikel mit dazugehörigem Video "Fliteboard oder Lift Foils", der die eFoils von Lift und Fliteboard vergleicht. Beide eFoil Hersteller richten sich aufgrund ihrer Herkunft (beide Firmensitze sind direkt am Ozean) mehr an recht sportliche Fahrer. Fliteboard und Aerofoils adressieren aber beide auch die große Zielgruppe der Freizeitfahrer, bis hin zu eFoil Scootern, die jeder sofort auch ohne Schulung fahren kann.
Wenn man sich zwischen Lift Foils, Fliteboard und Aerofoils entscheiden möchte empfehlen wir beide Artikel zu lesen. Aber nun zurück zum Thema:
Aerofoils oder Fliteboard
Beide Hersteller bieten absolute Premium-Qualität, doch ihre Philosophien könnten unterschiedlicher kaum sein. Während das australische Fliteboard als Pionier den Markt mit Effizienz und Surf-Feeling dominiert, setzt der deutsche Herausforderer Aerofoils (bekannt durch das Audi e-tron foil) auf Sicherheit und Jet-Antrieb.
Fliteboard: Der australische Marktführer
Fliteboard kommt aus Byron Bay, Australien – einer der Surf-Hauptstädte der Welt. Das merkt man dem Produkt auch an. Seit Jahren gilt Fliteboard als das „iPhone der E-Foils“: extrem schickes Design, eine riesige Community und ein Fokus auf maximale Effizienz. Ihr Ziel war es immer, das Surferlebnis so pur wie möglich - nur eben elektrisch - nachzubilden.
Aerofoils (Audi e-tron foil): Deutsche Ingenieurskunst
Aerofoils ist ein Spin-off der Audi AG und darf daher die "Audi e-tron foil" Marke benutzen. Hier trifft Luftfahrttechnik auf Automobil-Standards. Das Audi e-tron foil wurde mit einem klaren Fokus entwickelt: Ein E-Foil zu bauen, das nicht nur performt, sondern durch den Jet-Antrieb auch das Sicherste auf dem Markt ist. Es ist das „Auto“ unter den Boards – stabil, technisch perfektioniert und sicher.
Für unseren E-SURFER Youtube Kanal haben wir die Inhalte dieses Artikels auch in einem Video zusammengefasst:
Aerofoils oder Fliteboard: Propeller vs. Jet
Dies ist der wichtigste Unterschied, wenn du dich zwischen Aerofoils oder Fliteboard entscheiden musst. Das Fahrgefühl und die Sicherheit hängen fast vollständig von dieser Komponente ab.
Fliteboard: Der Propeller-Antrieb
Traditionell setzt Fliteboard auf einen offenen Propeller. Zwar bewirbt Fliteboard seit 2025 massiv den Jet2 (nachdem der Jet1 in 2024 viele Ausfälle verzeichnete), aber die DNA liegt immer noch nah beim Propeller. Schätzungsweise 90% aller weltweiten verkauften Fliteboards haben einen Propeller.
- Vorteile: Ein Propeller ist physikalisch effizienter als ein Jet. Das bedeutet, du bekommst mehr „Punch“ beim Start und oft eine etwas längere Akkulaufzeit bei gleicher Batteriegröße. Das Board reagiert sehr direkt am Gashebel.
- Nachteile: Ein offener Propeller birgt ein Verletzungsrisiko bei Stürzen, weshalb viele Fliteboard-Nutzer einen „Prop Guard“ (Schutzring) verwenden, der die Effizienz dann wiederum schmälert.
Aerofoils: Der Hyperjet-Antrieb
Das Audi e-tron foil nutzt einen vollständig integrierten Jet-Antrieb (Impeller), der keinen Kontakt mit Fingern oder Zehen ermöglicht. Das Audi Team fokussiert zu 100% auf die Jetlösung und verbraucht daher keine weiteren Ressourcen für Propellerentwicklung und Getriebe. Dieser Fokus spiegelt sich in der Effizienz des Systems wieder.
- Vorteile: Sicherheit. Du kannst im Wasser nicht versehentlich in einen rotierenden Propeller greifen oder treten. Das macht das Board zur ersten Wahl für Familien, Yachten oder Anfänger. Zudem eliminiert der Jet das Drehmoment, das bei Propellern das Board beim Beschleunigen leicht zur Seite kippen lässt. Du fährst wie auf Schienen.
- Nachteile: Ein Jet benötigt etwas mehr Energie, um denselben Schub zu erzeugen.
Fazit : Aerofoils oder Fliteboard Antrieb: Willst du aggressives, direktes Ansprechverhalten? Fliteboard. Ist dir Sicherheit (z.B. wegen der Kinder) und Laufruhe wichtig? Aerofoils.

Sicherheit und Technik
Hier punktet das deutsche Ingenieurswesen von Aerofoils massiv.
- Rotierende Teile: Beim Aerofoils gibt es keine offenen rotierenden Teile. Punkt. Das psychologische Gefühl der Sicherheit lässt Anfänger oft schneller lernen, da die Angst vor dem Propeller wegfällt.
- Fernbedienung & Konnektivität: Beide Hersteller bieten High-End-Controller.
- Die Fliteboard-Remote ist bekannt für ihre präzise Gasannahme und die „Virtual Gears“ (Gänge), mit denen man die Power drosseln kann. Enttäuscht aber mit dem kleinen Schwarz-Weiss Display.
- Die Aerofoils-Remote besticht durch ein sehr klares Farbdisplay und eine ergonomische Form, die gut in der Hand liegt. Hier hat man nicht nur 20 Gänge, sondern kann ebenfalls die Aggressivität des Gashebels einstellen.
- Innovationen: Hier kann Aerofoils mit einigen Alleinstellungsmerkmalen in der eFoil Szene glänzen:
- Rückwärtsgang: Nur wenige eFoiler setzen eine eFoil Leash ein. Wenn man aber mit starken Winden oder Strömung zu tun hat, kann es manchmal schwer werden, dass eFoil wieder einzufangen. Dafür hat das Audi e-tron foil einen Rückwärtsgang, um das Board wieder zu dir zurückzubringen.
- Batterie entladen: Die Batterien sollten zum längeren Transport nur zu max. 20% geladen sein. Und beim Einwintern oder längerer Nichtbenutzung sollte die Ladung nicht mehr als 20 bis 50% betragen. Nur Aerofoils bietet eine Funktion, die per Tastendruck selbständig die Batterie entlädt, ohne auf's Wasser zu müssen.
Fazit : Aerofoils oder Fliteboard Innovation: Fliteboard war in ersten Jahren für Innovationen bekannt. Nach der Übernahme durch die Brunswick Corp. lässt man hier aber nach und überlässt anderen Playern wie Aerofoils das Glänzen mit Innovationen.
Design & Ausstattung
Das Auge fährt mit. Beide Boards sind absolute Statussymbole.
- Fliteboard bietet eine riesige Auswahl an Farben, Materialien (Fiberglas, Carbon, aufblasbar) und Finishes. Die Verarbeitung ist makellos, allerdings führen die unzähligen Modelle oft zu Lieferschwierigkeiten. Die Propellermodelle benutzen ein Getriebe, welches ein deutlich zu hörendes Pfeifen erzeugt.
- Aerofoils setzt auf den eleganten Audi-Look. Viel Carbon, klare Linien und eine Integration der Technik, die an modernen Fahrzeugbau erinnert. Ein echter Hingucker.
- Standard vs. Aufpreis: Während die Audi e-tron foils standardmäßig mit Farbdisplay Fernbedienungen, 80 cm Carbon Mast und Batterien in ausreichender Größe angeboten werden, kosten bei Fliteboard diese Features extra. Mehr dazu im Video.

Aerofoils oder Fliteboard: Customer Support
Der Teufel steckt im Detail. Wer über 15.000 Euro für ein Wassersportgerät ausgibt, erwartet nicht nur ein perfektes Produkt, sondern auch einen Service auf First-Class-Niveau. Genau hier zeigen sich laut aktuellen Nutzererfahrungen jedoch deutliche Unterschiede.
Fliteboard Customer Support
Fliteboard hat als australisches Unternehmen zwar ein weltweites Händlernetzwerk, doch Berichte aus der Community (insbesondere 2024/2025) zeichnen ein gemischtes Bild.
- Herausforderungen: Viele Nutzer berichten von einem Support-Erlebnis, das sich teilweise unpersönlich anfühlt. Es gibt Kritik über lange Wartezeiten auf Ersatzteile und Antworten, die stark standardisiert wirken – als würde man mit KI-Bots oder einem ausgelagerten Callcenter kommunizieren, statt mit echten Technikern.
- Garantiefälle: Wenn alles läuft, ist Fliteboard top. Doch bei technischen Problemen kann die Abwicklung (besonders ohne lokalen Händler vor Ort) zäh sein. Der Fokus scheint stark auf Wachstum und Verkauf zu liegen, wobei der After-Sales-Service teilweise nicht schnell genug mitwächst.
- Verpflichtender Service: Fliteboard ist der einzige eFoil Hersteller, der eine Service verlangt. (Alle 100 Stunden oder mindestens einmal im Jahr. Dafür müssen Antrieb und Fernbedienung eingeschickt werden. Ansonsten droht der Verlust der Gewährleistung.
Aerofoils Support:
Zumindest in Europa spielt Aerofoils hier seinen „Heimvorteil“ voll aus. Als deutsches Unternehmen bietet Aerofoils einen sehr direkten Draht zum Hersteller. Nutzer loben oft die Erreichbarkeit und die Kompetenz der Ansprechpartner.
Ersatzteile sind meist schnell aus dem deutschen Lager verfügbar, und die Kommunikation erfolgt auf Augenhöhe – oft direkt mit Leuten, die das Board selbst mitentwickelt haben.
Ein Service wird optional angeboten, ist aber keine Pflicht.

Aerofoils oder Fliteboard: Preisstrategie
Fliteboards Preisstrategie: „Ab“-Preise vs. Realität. Ein Blick auf die Fliteboard-Webseite kann zunächst täuschen. Die Marketing-Strategie setzt oft auf attraktive „Einstiegspreise“ (besonders bei den Flite Air Modellen), die im ersten Moment günstiger wirken als die Konkurrenz. Doch Vorsicht beim Checkout:
- Versteckte Kosten: Oft werden hohe Versandpauschalen (teils um die 500 €) erst ganz am Ende draufgerechnet.
- Upgrades sind Pflicht: Der günstige Basispreis beinhaltet oft nur die ganz kleine Batterie (realistisch nur 30 Minuten Fahrzeit) und das langsame Ladegerät. Wer – wie die meisten – den großen Akku („Explore“) und den schnellen Charger will, zahlt schnell mehrere Tausend Euro Aufpreis.
- Transparenz: Im Vergleich dazu wirkt die Preisgestaltung bei Aerofoils oft transparenter, da meist Paketpreise kommuniziert werden, die bereits die beliebten, hochwertigen Komponenten enthalten.
Tipp - Aerofoils oder Fliteboard: Lass dich nicht vom ersten Preis im Shop blenden. Konfiguriere beide Boards mit vergleichbarer Ausstattung (großer Akku, Carbon-Mast, Fast Charger, Farbfernbedienung, etc.), um einen fairen Preisvergleich zu haben.
Exkurs: Die Preis-Psychologie im Fliteboard-Konfigurator
Ein Punkt, den viele Erstkäufer auf der Fliteboard-Webseite unterschätzen, ist die Diskrepanz zwischen dem beworbenen „Ab“-Preis und dem tatsächlichen Warenkorbwert. Die Strategie ähnelt der von Premium-Automobilherstellern: Das Basismodell wirkt attraktiv (z.B. das Flite Air für unter 10.000 €), ist aber in der Praxis für viele Nutzer nicht ausreichend ausgestattet. Der „versteckte“ Kostenfaktor liegt oft in zwei essenziellen Komponenten, die im Standard-Setup fehlen oder nur in der Basis-Version enthalten sind:
Das Ladegerät: Im Basispreis ist oft nur der „Slow Charger“ enthalten. Dieser benötigt bis zu 9 Stunden für die Ladung der großen Batterie – für einen Tag am See völlig unpraktikabel. Der fast unverzichtbare „Fast Charger“ (Ladezeit ca. 1,5 Std.) kostet ca. 1.000 € Aufpreis.
Der Akku: Die günstigsten Preise basieren oft auf der kleinsten Batterie („Nano“ oder „Sport“). Wer die maximale Reichweite („Explore“-Battery) will, muss ebenfalls tief in die Tasche greifen.
Mein Experten-Tipp: Wenn du Preise vergleichst, konfiguriere das Fliteboard immer komplett bis zum Checkout durch (inkl. Fast Charger & Explore Battery), bevor du es mit dem oft transparenteren Komplettpreis von Aerofoils vergleichst. Die Preisdifferenz schmilzt dann oft auf null zusammen.
eFoil Scooter - Aerofoils oder Fliteboard?
Sowohl Fliteboard als auch Aerofoils haben einen eFoil Scooter im Angebot. Beim HyperFly von Aerofoils bzw. Flitescooter von Fliteboard handelt es sich um ein riesiges eFoil mit Lenkstange. Mit 230 Liter Volumen kann man auf den eFoil Scootern ohne Fahrt stehen und sich an dem Lenker festhalten.
Dies ermöglicht es jedem ohne Wassersportkenntnisse oder einer Schulung das Foilen zu meistern. Wir haben zu dem Thema "Flitescooter oder HyperFly" einen separaten Artikel und auch ein Video:
Fazit: Aerofoils oder Fliteboard?
Die Entscheidung zwischen Aerofoils oder Fliteboard ist am Ende keine Frage von „besser“ oder „schlechter“, sondern eine Frage des Anwendungsbereichs.
Wähle das Aerofoils (Audi e-tron foil), wenn:
- Sicherheit deine Priorität Nr. 1 ist: Du möchtest das Board auch mal deinen Kindern, Freunden oder Partnern geben, ohne Angst vor dem Propeller zu haben.
- Du Stabilität liebst: Du suchst ein Board, das auch bei unruhigem Wasser ruhig fliegt und sich kontrolliert steuern lässt.
- Du Technik-Ästhet bist: Du stehst auf das cleane, technische Design und die Assoziation mit deutscher Automobilqualität. Aber Design ist natürlich Geschmacksache 😉
Wähle das Fliteboard, wenn:
- Du das maximale Surf-Feeling suchst: Du willst enge Turns, Agilität und ein leichtes Board unter den Füßen.
- Effizienz und Reichweite zählen: Du willst das Maximum aus einer Akkuladung herausholen (der Propeller ist hier physikalisch im Vorteil).
Egal für welches Modell du dich entscheidest: Das Gefühl, lautlos über das Wasser zu schweben, ist bei beiden Herstellern unvergleichlich.
FAQ: Häufige Fragen zu Aerofoils oder Fliteboard
Ist das Audi e-tron foil schneller als das Fliteboard?
In der Praxis erreichen beide Boards Geschwindigkeiten von über 50 km/h, was auf dem Wasser extrem schnell ist. Das Fliteboard beschleunigt durch den Propeller meist etwas aggressiver, während das Aerofoils seine Kraft linearer entfaltet.
Aerofoils oder Fliteboard: Wie lange hält der Akku?
Beide Hersteller geben Laufzeiten von bis zu 2 Stunden an (bei moderater Fahrweise). Realistisch sind bei beiden Boards – je nach Fahrergewicht und Wind – etwa 60 bis 90 Minuten reine Fahrzeit.
Kann man als Anfänger direkt auf diesen Boards lernen?
Ja. Beide Hersteller bieten größere Board-Volumen (z.B. Fliteboard Air oder Aerofoils Adventure) an, die den Einstieg erleichtern. Das Aerofoils gilt durch die Stabilität des Jets oft als etwas zugänglicher für absolute Neulinge.
Zudem bietet Aerofoils mit dem Aeroloop ein tolles Hilfsmittel für die ersten Stunden. Das gibt einem die Möglichkeit auch mit einem sportlicheren Modell wie dem Performance zu starten.


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