Wie springt man einen Olli oder Air auf dem eFoil? Lerne E-Foil-Sprünge sicher und reproduzierbar. Setup-Empfehlungen, klare Schritte, Landetechnik, Fehlerkorrektur, Bedingungen, FAQ.
Du bist ein erfahrener eFoiler und möchtest lernen wie man mit einem eFoil springt? Lass uns loslegen ...
Warum dieser eFoil Sprung Guide?
Ziel: saubere, wiederholbare eFoil Sprünge. Basis: Praxis-Tipps gesammelt von diversen Profi-Fahrern (Kite/Wing/eFoil) und reale Lernfehler. Sicherheit steht bei uns an erster Stelle und daher fangen wir bei den Basics an.
Wer falsches Equipment und/oder eine falsche Konfiguration für die ersten Sprungversuche nutzt, kann sich leicht verletzen. Wir selber nutzen für die Sprünge übrigens nur Jetantriebe, um den Kontakt mit einem Propeller zu vermeiden.
Auf den Bildern und Videos seht ihr die Audi e-tron foils von Aerofoils, aber auch Lift Foils, Fliteboard und andere bieten Jets an.
Hier ein kurzes Videos von unserem E-SURFER Youtube Kanal zum Thema "Wie springt man mit einem eFoil?":
Wie man im Video sieht, sind auch 180er und sogar 360er möglich.
Setup für erste eFoil-Sprünge
Wenn man das erste Mal mit einem eFoil springt, sollte man auf das richtige Setup achten.
Boardgröße:
Am sichersten springt man zuerst mit einem größeren Board um die 100 Liter. Zwar bekommt man die größeren Boards nicht so hoch in die Luft, aber dafür landet man bei den ersten Versuchen weicher.
Später kann man dann auf kleinere Modelle umsteigen. Wir bevorzugen das Audi Performance, Aerofoils Competition oder das Lift5 4'9 Sport. Beide aus Sicherheitsgründen mit Jet.
Board Material
Markenhersteller wie Aerofoils und Lift Foils setzen nicht ohne Grund auf Carbon Boards. Carbon ist leicht und reaktiv. Fiberglas ist schwerer. Aufblasbare eFoils sind zu stumpf und bremsen auf der Wasseroberfläche.
Mastlänge
Längere Masten um 80 cm (am besten aus Carbon) erhöhen den Hebel und ermöglichen damit höhere Sprünge.
Flügel
Die Standardflügel der Markenhersteller (200 in² (~1290 cm²) oder 175 in² (~1130 cm²)) eigenen sich gut für die ersten Sprünge.
Kleinere Flügel sind sportlicher, verlangen aber ein sehr gutes Timing. Größere Flügel heben früher ab, aber bremsen bei der Landung zu stark ab.
Straps / Fußschlaufen
Keine Fußschlaufen für den Einstieg. Dies bietet dir mehr Sicherheit und bessere Technik, da die Füße flach aufliegen und der Druck auf dem ganzen Pad anliegt.
Wer später besser springt, der kann mit Fußschlaufen höhere eFoil Sprünge erreichen.
Schutz
Helm und Impact-Weste sind Pflicht, wenn ihr das erste Mal mit dem eFoil springt. Solltet ihr keinen Jetantrieb haben, dann ist der Prop-Guard empfohlen.

Wie man springt: Sicherheitsgrundsätze
Du benötigst eine freie Fläche. Auf keinen Fall fährt oder springt man in Badezonen. Du benötigst genug Tiefe für Mast + Reserve. Mindestens 125 cm Wassertiefe.
Blick nach vorn. Notfall-Routine muss klar sein:
- Beim Sturz weg vom Board
- Vor dem Foil schützen
- Trigger loslassen: Propeller stoppt (besser gleich mit Jet oder mindestens Prop Guard)
Kein Springen ohne stabile Grundskills: Höhe halten, Kurven auf beide Kanten, saubere Gasdosierung.
Immer Helm und Weste tragen!
Kerngedanke des Sprungs
Der Motor hilft, doch der Pop (Schwung) kommt aus Beinen und dem Boardwinkel.
Abfolge: anfahren → vorladen → leicht ankanten → Pop + kurzer Trigger-Boost → in der Luft kompakt → flach landen → weich anfahren.
Wie man mit dem eFoil springt: Schritt-für-Schritt
1) Anfahren
Moderate Geschwindigkeit. Wähle einen Bereich, den du nach dem Landen frei ausfahren kannst. Blick dorthin, wo du landen willst.
2) Vorladen
Knie beugen. Hüfte tief. Oberkörper kompakt. Schwerpunkt mittig über dem Board. Füße flach. Kein Zehenspitzen-Druck.
3) Kante setzen
Minimales Ankanten. 2–5 Grad reichen. Ziel: den Flügel „laden“, nicht seitlich wegschießen.
4) Pop einleiten
Lehne dich kurz nach hinten, um die Nose leicht anzuheben. Strecke die Beine explosiv. Das ist der Pop. Gleichzeitig ein kurzer Trigger-Impuls. Dauert nur einen Moment. Motor ist der Booster, nicht der Aufzug.
5) Körperhaltung in der Luft
Vorderes Knie zur Brust. So bleibt der Schwerpunkt tief und zentriert. Schultern ruhig. Mastachse neutral. Keine großen Kippwinkel. Trigger weiterhin sanft halten. Kein Vollgas, damit der Motor nicht überhitzt.
6) Landung vorbereiten
Blick voraus. Board horizontalisieren. Mast senkrecht. Trigger kurz vor Touchdown leicht durchziehen, um die Senkphase zu dämpfen.
7) Landen und ausfahren
Flach aufsetzen. Aufprall abfedern. Danach minimal nach vorn lehnen und sauber weiterfahren. Erst stabilisieren, dann Tempo aufbauen.
Hoch springen vs. weit springen
Mehr Höhe. Etwas mehr Vorladung, klarerer Bein-Pop. Trigger-Impuls bleibt kurz.
Mehr Weite. Vorlaufgeschwindigkeit leicht erhöhen. Pop flacher halten. Landung noch flacher.

Bedingungen: Flachwasser vs. kleine Welle
Flachwasser ist für Einsteiger leichter. Timing bleibt konstant.
Kleine Wellen geben Höhe, verlangen aber exaktes Timing. Pop kurz vor der Wellenkante. Für das Lernen brauchst du keine große Höhe. Du kannst den Wing nur kurz „herausschnellen“ lassen und ihn sofort wieder abfangen.
Fußarbeit und Körperschwerpunkt
Halt auf dem Board. Problem: vorderer Fuß rutscht oder „hebt ab“. Lösung: Füße flach, nicht auf Zehen. Druck über die ganze Sohle. Keine Seitwärts-Sprünge. Körper über der Board-Längsachse halten.
Große Fahrer. Mach dich klein. Knie und Schultern über die Boardmitte. Je größer du bist, desto eher kippt der Körper vom Board weg. Kompression verhindert das.
Gewichtsverlagerung. Beim Absprung kurz nach hinten, beim Landen direkt wieder leicht nach vorn. So bleibt der Antrieb im Wasser und das Board fährt sofort an.
Trigger-Management
Standard-Regel. In der Luft nicht loslassen. Ein sanft gehaltener Trigger verhindert, dass das Board beim Landen „stehen bleibt“.
Ausnahme Notfall. Gefühl von Kontrollverlust oder Gefahr? Sofort loslassen. Motor stoppt. Sicherheit hat Vorrang.
Typische Fehler.
- Zu langer Impuls. Ziehen in der Luft, Nose driftet vor, Landung hart. Lösung: Impuls kürzen.
- Kein Impuls. Nur ziehen ohne Motor-Boost. Lösung: kurzer Nudge (Anstupsen) beim Pop.
- Gas nach Landung voll. Setup „sticht“ ein. Lösung: erst dämpfen, dann beschleunigen.
Häufige Fehler und direkte Fixes
1) Nose-Dive bei der Landung
Ursache: Blick nach unten. Board zu steil. Gas zu spät.
Fix: Blick voraus. Board flach. Trigger kurz vor dem Aufsetzen ziehen.
2) Seitliches Wegkippen
Ursache: Zu viel Kantenwinkel beim Absprung.
Fix: Pop aus nahezu neutraler Kante. Carve kleiner.
3) Vom Board „absteigen“ in der Luft
Ursache: Füße nicht flach. Körper nicht über der Längsachse.
Fix: Füße plan. Oberkörper mittig. Vorderes Knie hoch.
4) Kein Weiterfahren nach der Landung
Ursache: Trigger losgelassen.
Fix: In der Luft sanft halten. Beim Aufsetzen Gas geben. Sowohl beim Jet als auch beim Propeller.
5) Material überbeanspruchen
Ursache: Steile Landung. Vollgas in der Luft.
Fix: Flach landen. Impulse kurz. Kein Vollgas im Flug.

Tempo-Hinweise
Fahre moderat. Lerne bei mittlerer Geschwindigkeit. Starte nicht im High-Speed-Bereich.
Erhöhe das Tempo erst, wenn Timing und Landungen stabil sind. Orientiere dich an deinem Gefühl, nicht an Zahlen auf der Fernbedienung!
Praxis-Checkliste vor jedem Sprung
- Spot frei und tief genug
- Blick zur Landezone
- Vorladen
- Leicht ankanten
- Pop + kurzer Trigger-Impuls
- Vorderes Knie anziehen
- Board für Landung flach stellen
- Trigger kurz vor Touchdown ziehen
- Nachsetzen, ausfahren, stabilisieren
Wie man mit dem eFoil springt - FAQ
Brauche ich eine Welle zum Lernen?
Nein. Flachwasser ist einfacher, weil das Timing konstant ist. Kleine "Rampen" helfen später.
Sind Fußschlaufen nötig?
Nein. Strapless ist sicherer am Anfang und schult Technik. Später dann mit Fußschlaufen.
Was ist wichtiger: Gas oder Pop?
Pop. Gas ist ein kurzer Booster. Technik entscheidet.
Wann sollte ich den Trigger loslassen?
Nur im Notfall. Sicherheit zuerst. Standard ist sanft halten und bei der Landung Gas geben.
Welche Boardgröße hilft beim Landen?
Für die ersten Male ein 100 Liter Board - Landungen werden verzeihender. Später dann kleinere Boards.


24 min lesen