eFoil
E-Foilboard selber bauen - DIY E-Foil Teil 2

Das E-Foilboard hat die Welt des Wassersports erobert, und die Foil-Zone-Community hilft dem DIY E-Foil Fan.

Dieser Artikel bietet eine schrittweise Erörterung zur Umsetzung eines DIY e-Foilboard Projekts, basierend auf den Erfahrungen von Foil-Zone.

Grundlagen des E-Foilboard-Baus

Bevor wir uns ins DIY E-Foil Projekt stürzen, ist es wichtig, die Grundlagen zu verstehen. Ein eFoil besteht hauptsächlich aus den folgenden Hauptkomponenten:

  • Motor
  • Akku
  • ESC
  • Fernbedienung
  • Board
  • Foil

Wir werfen einen kurzen Blick auf jedes Element und erfahren, welche Marken und Optionen verbreitet sind.

Foil Assist vs. E-FOIL

Es ist entscheidend, gleich zu Beginn deine Ziele und Wünsche zu definieren. Ein Unterstützungsantrieb (Assist) ist eine großartige Option für all diejenigen, die ihre bereits vorhandenen Foils elektrifizieren möchten. Dabei handelt es sich um einen kleinen elektrischen Antrieb, der als Starthilfe dient.

Dieser zeichnet sich durch geringere Kosten und eine geringere Komplexität im Bau aus, da eine kleine Elektronikbox auf dem Foilboard montiert wird. Aufgrund des geringen Gewichts bietet diese Lösung viel Fahrspaß für erfahrene Foiler, die ihre Zeit auf dem Foil maximieren möchten.

Im Gegensatz zu den klassischen E-Foils von Fliteboard, Aerofoils und Lift Foils sind diese Antriebe aufgrund ihres relativ kleinen Akkus nicht für reines E-Foilen gedacht.

Bei einem vollwertigen E-Foilboard sind alle Komponenten in einem wasserdichten Akkufach im Board integriert. Aufgrund ihrer stärkeren Motorisierung lassen sich zudem höhere Geschwindigkeiten erreichen. Die Akkus sind außerdem größer, was Fahrzeiten von etwa 2 Stunden ermöglicht. Dies bringt ein höheres Gewicht mit sich, wodurch sich die Boards etwas träger fahren lassen (Schwungmasse).

Audi Jetfoil makes waveriding easy
Kommerzielles eFoil von Aerofoils

Nachdem die grundlegende Entscheidung getroffen wurde, ob es sich bei deinem E-Foil um einen unterstützenden Antrieb oder ein vollwertiges E-Foilboard handeln soll, gilt es nun die passenden Komponenten, die später entscheidend für die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und den Erfolg des Selbstbaus sind. auszuwählen.

Die Auswahl dieser Komponenten wird maßgeblich durch die Erfahrungen und Empfehlungen der Foil-Zone-Community getroffen, die eine unschätzbare Quelle für Wissen und Unterstützung darstellt.

Der Motor: Outrunner oder Inrunner

Outrunner oder Inrunner? Jede Option bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich.

Outrunner

Outrunner-Motoren, bei denen der äußere Teil des Motors rotiert, sind aufgrund ihrer Eigenschaften bei DIY E-Foilboard Bauern besonders beliebt. Sie zeichnen sich neben ihrem günstigen Preis durch ein vergleichsweise hohes Drehmoment aus.

Da die Motoren offen sind, erfordern sie einige Modifikationen, die schnell durchgeführt werden können, um sie im Wasser verwenden zu können. Es ist gängige Praxis, den Stator mit thermischem Epoxidharz zu versiegeln, um Korrosion vorzubeugen.

Alternativ kann der Stator auch regelmäßig in einem speziellen Weißöl (z.B. Corrosion-X) gebadet werden. Zudem müssen die einfachen Stahl-Lager gegen rostfreie Edelstahl- oder Keramiklager ausgetauscht werden.

Da der Motor nicht geschlossen ist, wird er vom Wasser durchströmt und weist somit ausgezeichnete Kühlungseigenschaften auf. Daher kann er entgegen dem Datenblatt mit Strömen über 100A betrieben werden.

Außerdem sind sie im Vergleich zu den abgedichteten Inrunnern kompakter und leichter. Gängige Modelle sind der 6384 als Assist, der ab 50€ erhältlich ist.

Der große Bruder 63100 hat mehr als genug Leistung, um als E-Foil Antrieb verwendet zu werden. Wer sich die Arbeit sparen möchte, kann auch auf einen fertigen Motor von Saite zurückgreifen, der mit 250- 380€ jedoch nicht mehr ganz so günstig ist.

DIY eFoil Motor
DIY eFoil Motor - Oben im Bild ist der kleine Outrunner 6384 Motor und unten der 65161 Inrunner

Inrunner

Die großen Hersteller und die meisten DIY E-Foils hingegen verwenden Inrunner, da diese wartungsfrei sind und direkt montiert werden können. Der wohl am meisten verwendete Motor im DIY-E-FOIL Bereich ist der 65161 120kv. Mit 6kW hat er mehr als genug Leistung und kostet etwa 450€.

Es wird empfohlen, den Motor mit Öl zu befüllen, um die Lager zu schmieren und sicherzustellen, dass kein Wasser eindringen kann. Wer jedoch mehr Drehmoment und Geschwindigkeiten über 50 km/h erreichen möchte, kommt wohl nicht um einen Flying Rodeo Motor (wie beim Lift Foils verwendet) herum, der mit über 1000€ recht kostspielig ist. Allerdings handelt es sich um exzellente Qualität. Eine Alternative hierzu wäre der 70182 von Maytech.

Die Wahl zwischen Outrunner und Inrunner hängt stark von individuellen Präferenzen, Zielen und dem gewünschten Fahrstil ab. Es ist ratsam, sich in den Foren der Foil-Zone-Community nach spezifischen Empfehlungen und Erfahrungen zu erkundigen.

Propeller: Effizienz und Geschwindigkeit

Nachdem wir die Grundlagen des Motors behandelt haben, richten wir unseren Blick nun auf ein weiteres entscheidendes Element für die Performance deines E-Foilboards: den Propeller.

Die Wahl des richtigen Propellers beeinflusst nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Effizienz und Stabilität.

Zuallererst sei gesagt, dass die Propeller, die oft mit Inrunnern geliefert werden, für Außenbordmotoren bestimmt und nicht für E-Foils geeignet sind. Bei genauerem Hinsehen in der Foil-Zone-Community wird deutlich, dass viele anfängliche Probleme auf diese Propeller zurückzuführen sind.

Inrunner wie der 65161 bieten den Vorteil, dass es eine riesige Auswahl an Aluminium- und Kunststoffpropellern auf dem Markt gibt (Highfly, Propellerking, Flite, Manta…). Beim Kauf ist darauf zu achten, die runde 12mm Variante mit M8-Gewinde zu wählen.

E-Foilboard Propeller
E-Foilboard Propeller

Wer bereits einen 3D-Drucker besitzt, findet im Forum verschiedene Modelle zum Ausdrucken. Jedoch müssen die gedruckten Propeller geschliffen, mit Gewebe verstärkt und ausbalanciert werden.

Aber worauf kommt es denn an?

Die Größe des Propellers, gemessen am Durchmesser, beeinflusst maßgeblich das Drehmoment und die Kraft, die auf das Wasser übertragen wird. Größere Propeller erzeugen mehr Schub, sind jedoch oft schwerer und benötigen mehr Energie. 15 cm Durchmesser sind üblich.

Die Steigung des Propellers gibt an, wie viel der Propeller sich vorwärts bewegt, wenn er sich einmal um seine eigene Achse dreht. Eine höhere Steigung kann zu höheren Geschwindigkeiten führen, erfordert jedoch auch mehr Leistung. 5-8 Zoll sind üblich.

Die Anzahl der Propellerblätter beeinflusst das Drehmoment und die Reaktionsfreudigkeit. Dreiflügelige Propeller neigen dazu, einen gleichmäßigeren Schub zu erzeugen, während zweiflügeligePropeller effizienter sein können. Zudem gibt es auch noch Faltpropeller, welche einen reduzierten Widerstand darstellen und daher gerne bei Assists oder in der Welle verwendet werden.

Batterie: Leistung, Kapazität und Sicherheit

Nachdem wir die Antriebskomponenten betrachtet haben, widmen wir uns nun einem ebenso entscheidenden Element des E-Foilboard-Baus: der E-Foilboard Batterie.

Die vorherrschenden Typen von Batterien für E-Foils sind Lithium-Ionen (Li-Ion) und Lithium-Polymer (LiPo). Lithium-Ionen-Batterien zeichnen sich durch ihre hohe Energiedichte, geringe Selbstentladung und leichtes Gewicht aus.

Lithium-Polymer-Batterien bieten eine höhere Leistungsdichte, sind jedoch empfindlicher gegenüber unsachgemäßer Handhabung. Vereinzelt sind auch prismatische Zellen anzutreffen.

Die Kapazität der Batterie bestimmt die Laufzeit deines E-Foilboards. Eine höhere Kapazität bedeutet längere Fahrzeiten. Es ist ratsam, die ideale Kapazität basierend auf den individuellen Anforderungen und Fahrzielen zu ermitteln.

Typisch sind hier 1-2 kWh, was einen guten Kompromiss zwischen Gewicht und Reichweite darstellt.

DIY E-Foilboard Batterie
DIY E-Foilboard Batterie

Die Batteriespannung ist ein kritischer Faktor, der die Leistung des Motors beeinflusst. Eine höhere Spannung führt meist zu geringeren Strömen im Akku und mehr Leistung. Bei der Wahl des Akkus ist es wichtig, dass die gewählte Spannung mit den Spezifikationen des Motors und der Steuerung kompatibel ist.

Typisch sind Akkus zwischen 10s-14s. Die großen Hersteller verwenden 14s, da dies bei Berührung noch nicht so gefährlich ist wie 16s.

Das Gewicht und die Größe der Batterie beeinflussen das Gesamtgewicht und die Balance des DIY E-Foils. Leichtere und kompaktere Batterien können die Manövrierfähigkeit verbessern, während größere Batterien längere Fahrzeiten ermöglichen.

Die Sicherheit der Batterie ist von entscheidender Bedeutung, um einen risikofreien Betrieb für ein E-Foilboard zu gewährleisten. Das Batteriemanagementsystem (BMS) ist wichtig für die Sicherheit Ihrer Batterie. Es überwacht die Temperatur, die Zellspannungen, gleicht sie aus und schützt vor Überladung, Überentladung und Kurzschlüssen.

Die Auswahl eines zuverlässigen BMS gewährleistet eine sichere und effiziente Nutzung der Batterie. Hier gibt es smarte Modelle von ANT oder LTT / Xiaoxiang, die sich über Bluetooth mit dem Smartphone verbinden lassen.

Wichtig: Investiere in qualitativ hochwertige Batterien, bewahre diese an einem kühlen, trockenen Ort auf und vermeide extreme Temperaturen. Beim Transport des E-Foilboards sollten Batterien in speziellen Schutztaschen oder eFoil-Batterie-Boxen sicher verstaut werden, um Kurzschlüsse oder Beschädigungen zu verhindern.

Selbstbau von Batterien: Herausforderungen und Sicherheitsaspekte

Der Selbstbau von E-Foilboard Batterien ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur technisches Know-how erfordert, sondern auch höchste Priorität für Sicherheit und Zuverlässigkeit voraussetzt. Daher raten wir aufgrund der potenziellen Risiken davon ab, Batterien selbst zu bauen.

DIY eFoil Batterie
DIY eFoil Batterie

Dennoch werden hier einige grundlegende Schritte erläutert, welche keinesfalls als Anleitung verwendet werden sollten, für den Fall, dass dennoch dieser Weg eingeschlagen werden sollte. Es ist unerlässlich, dass Sie nur qualitativ hochwertige Lithium-Zellen von renommierten Herstellern verwenden.

Bei z.B. NKON finden Sie eine gigantische Auswahl an hochwertigen 18650- und 21700- Rundzellen. Die richtige Zellenauswahl basierend auf Kapazität, Spannung und Entladestrom ist hierbei entscheidend.

Das fertige Pack sollte später mindestens 4500W abgeben können. Es wird empfohlen, nie den maximalen Entladestrom für die Berechnung zu verwenden. Um die richtige Auswahl bei den Zellen treffen zu können, kann ich die Tests von Battery Mooch empfehlen, der alle Zellen getestet hat.

Häufig verwendete Zellen sind die Sony VTC6, Molicel P42a, Samsung 40T oder 50S oder die LG M50LT.

Zum grundlegenden Verständnis, wie ein E-Foilboard Akkupack aufgebaut ist, kann ich das Video von Ludwig Bre empfehlen:

Video: DIY e-Foilboard Batterie

Jedoch sollte man vor dem Bau ein deutlich tiefergehendes Fachwissen besitzen. Zudem wird für den Bau nicht nur hochwertiges Material, sondern auch einiges an Werkzeug, darunter ein Punktschweißgerät benötigt.

Hier ist der K-Weld die klare Empfehlung, denn zuverlässige Verbindungen zwischen dem Nickelband und der Zelle sind bei den hohen Strömen besonders wichtig. Wenn Löten notwendig ist, gehe äußerst sorgfältig vor, um Überhitzung der Zellen zu vermeiden.

K-Weld Punktschweißgerät
K-Weld Punktschweißgerät

Halte die Lötzeit so kurz wie möglich, denn dies führt im schlimmsten Fall zu Schäden an den Zellen. Hier wird ein Lötkolben mit mindestens 100W erforderlich, um entsprechend dicke Silikonkabel an den E-Foilboard Akku zu löten.

Dabei gilt: Erst das Kabel an den Nickelstreifen großflächig verlöten und im Anschluss schweißen. Sei dir der potenziellen Risiken bewusst und minimiere diese durch sorgfältige Planung, sorgfältige Montage, hochwertige Materialien und strenge Qualitätskontrollen.

Vernachlässigendiese nicht, da dies zu gefährlichen Situationen führen kann. Wir raten ausdrücklich vom Selbstbau von E-Foilboard Batterien, welcher erhebliche Risiken birgt, ab. Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Qualität der selbstgebauten Batterien und die Gefahr von Kurzschlüssen, Überhitzung und anderen potenziellen Gefahren sind die Ersparnis nicht wert.

Greife stattdessen auf qualitativ hochwertige, vorgefertigte Batterien von vertrauenswürdigen Herstellern zurück oder frage in der Community nach Hilfe. Kaufe keinesfalls vorgefertigte Akkus aus China, da diese keine hochwertigen Zellen verwenden und nicht die angegebene Leistung abgeben können!

Ladevorgang von E-Foilboard-Akkus

Das korrekte Laden der E-Foilboard Batterien ist entscheidend, um die Leistung, Lebensdauer und vor allem die Sicherheit zu gewährleisten. Nachfolgend gehe ich kurz auf bewährte Praktiken ein.

Wichtig: Behalte den Akku während des Ladevorganges im Auge, insbesondere während der ersten Ladezyklen, um Unregelmäßigkeiten zu identifizieren und treffe Sicherheitsvorkehrungen.

Beschädigte Akkus sollten nicht mehr verwendet werden!

In der Community gibt es eine Glaubensfrage: Batteriemanagementsystem (BMS) oder Modellbau- Ladegerät mit Balancing. Die Entscheidung hängt meist von den individuellen Präferenzen, den eigenen Erfahrungen und dem persönlichen Hintergrundwissen ab.

DIY E-Foilboard Ladegeräte
DIY E-Foilboard Ladegeräte

Ein BMS ist speziell für den Schutz und das Management von Batterien konzipiert und lässt sich relativ einfach in das Batteriepack integrieren. Es schützt vor Überladung, Tiefenentladung, Kurzschluss und überwacht die Temperatur.

Zum Laden wird somit lediglich eine Gleichspannungsquelle mit Strombegrenzung benötigt. Viele verwenden ihr BMS als sogenanntes "charge-only" BMS, das bedeutet, das BMS wird nur zum Laden verwendet, wodurch es deutlich kleiner und günstiger ist.

Dies hat den Hintergrund, dass das BMS häufig defekt ist und dann die Zellen schädigt. Der Motorcontroller übernimmt in diesem Fall beim Entladen die Abschaltung, wenn der Akku einen gewissen Ladezustand erreicht. Während des Entladevorgangs fließt durch das BMS kein Strom, und es ist somit wirkungslos.

Die Alternative zum BMS sind Modellbau-Ladegeräte mit Balancing, welche oft für verschiedene Batteriechemien und -typen verwendet werden können. Neben ihrer Flexibilität zeichnen sie sich durch ein gutes Balancing mit ca. 2A gegenüber der 100mA vom BMS aus.

Die Ladegeräte können für mehrere Akkus genutzt werden. Während des Entladens besteht jedoch, wie beim "charge-only" BMS, kein Schutz. Es kommen Ladegeräte von den Herstellern ISDT und Junsi zum Einsatz.

Oft werden, um die Kosten noch weiter zu senken, die Akkupacks in 2x 6s bzw. 7s gesplittet, da die kleineren Ladegeräte nur einen Bruchteil kosten.

ESC (Electronic Speed Controller)

Bei der Auswahl des Motorcontrollers (Das Gehirn vom E-Foilboard), vergleichbar mit der Entscheidung für Ladegeräte, gibt es Enthusiasten, die sich für ein einfaches Setup mit einem herkömmlichen Electronic Speed Controller (ESC) entscheiden.

Gleichzeitig gibt es aber auch jene, die die Features des Vedder Electronic Speed Controller (VESC) nicht missen möchten.

eFoil ESC - Electronic Speed Controller
eFoil ESC - Electronic Speed Controller

Die herkömmlichen ESCs sind weit verbreitet und in verschiedenen Größen und Leistungsklassen, zum Beispiel 12S 200A, erhältlich. Die Installation gestaltet sich oft unkompliziert, da es nur wenig zu konfigurieren gibt.

Wer mit einem leicht unruhigen BLDC-Motorlauf aufgrund begrenzter Konfigurationsmöglichkeiten leben kann, ist mit einem ESC gut beraten. Im Gegensatz dazu bieten VESCs eine hohe Programmierbarkeit und ermöglichen eine Feinabstimmung verschiedener Parameter wie Beschleunigung und mehr.

Zudem unterstützen VESCs FOC, was zu einem nahezu geräuschlosen Lauf und gesteigerter Effizienz führt. Mit einem Voyage-System (metr) Modul können Logs erstellt werden. Zudem können verschiedene Fahrerprofile konfiguriert werden.

Obwohl VESCs dazu neigen, etwas teurer zu sein als herkömmliche ESCs, bieten sie eine umfassendere Kontrolle über die Leistung.

Man braucht sich nicht vor den vielen Parametern zur fürchten, denn die Vedder-Community bietet eine Fülle von Informationen und Support für VESC-Nutzer. LudwigBre hat ebenfalls ein Video zur Grundlegenden Konfiguration gemacht.

E-Foilboard Controller Setup

Jedoch sollte beachtet werden, dass die Entscheidung für günstigere Versionen aus China, wie Maytech, Flipsky und Makerbase, aufgrund fehlender Originalbauteile zu häufigen Ausfällen führen kann. Deren Preis von etwa 100-200€ im Vergleich zu den 500€ für den originalen Trampa VESC mag verlockend sein, doch die Qualität des Originals übertrifft diese deutlich.

Als Kompromiss könnte der BWESC V4 ab 250€ aus Deutschland in Betracht gezogen werden, da er auf dem VESC-Projekt basiert und hochwertige Bauteile verwendet.

Wenn du nach einer einfachen Plug-and-Play-Lösung suchst und weniger Interesse an detaillierten Konfigurationsoptionen hast, könnte ein herkömmlicher ESC ausreichen. Wenn du jedoch die volle Kontrolle über die Leistung und eine hohe Anpassungsfähigkeit wünschst, ist ein VESC möglicherweise die bessere Wahl.

E-Foilboard Fernbedienung

Nachdem wir die grundlegenden Komponenten wie Motor, Batterie und Steuerungssysteme betrachtet haben, werfen wir einen Blick auf die Schnittstelle zwischen dir und deinem E-Foilboard. Die richtige Fernsteuerung ermöglicht nicht nur präzise Kontrolle über dein E-Foilboard, sondern trägt auch maßgeblich zu deinem Fahrerlebnis bei.

Es gibt eigentlich nur 4 verbreitete Modelle, die im Fokus stehen: die "25€ China-Remote", die Maytech 1905, die Flipsky VX3 und die BREmote. Die China Remote zeichnet sich durch ihren günstigen Preis für eine wasserdichte Fernbedienung aus, ist jedoch eine einfache PPM Remote ohne Zusatzfunktionen.

Die Maytech 1905 bietet für etwa 100€ präzise Kontrolle, ist klein und kompakt. In Verbindung mit einem VESC zeigt das Display den Akkustand, die Geschwindigkeit, die Temperatur und den Strom an. Die Fernbedienung ist wasserfest, aber möglicherweise musst du das Display - je nach Version - noch mit Epoxidharz versiegeln, um Ausfällen im Salzwasser vorzubeugen.

Die Flipsky VX3 bietet für ungefähr 100€ präzise Kontrolle, ist etwas größer und verfügt über ein größeres Display. Neben Telemetriedaten zeigt es auch die GPS-Geschwindigkeit an. Auch sie ist wasserfest.

Bislang konnte keine der bereits genannten Fernbedienungen langfristig überzeugen. Nun zur BREmote. Es ist beeindruckend zu sehen, dass Menschen wie Ludwig nicht nur eine Fernbedienung selbst entwickeln, sondern sie auch großzügig mit der Community teilen.

E-Foilboard Fernbedieung
E-Foilboard Fernbedieung

Sein Engagement und seine Fähigkeit, dies in kurzer Zeit zu realisieren, verdienen höchsten Respekt. Besonders vor dem Hintergrund, dass es den Herstellern aus China trotz jahrelanger Bemühungen nicht gelungen ist, eine Fernbedienung auf den Markt zu bringen, die unseren spezifischen Bedürfnissen gerecht wird.

Die BREmote hat alle meine Erwartungen erfüllt und mein E-Foilboard-Erlebnis auf ein neues Niveau gehoben. Die einfache Handhabung, das kompakte Design und das geringe Gewicht machen sie zu einem idealen Begleiter auf dem Wasser. Der überzeugende Preis von etwa 50€ macht sie zudem zu einer attraktiven Option.

Die Tatsache, dass alles Open Source ist, ermöglicht zahlreiche Anpassungen und Weiterentwicklungen. Jeder mit grundlegenden Programmierkenntnissen kann mühelos neue Funktionen im Source Code implementieren. Die beeindruckende Reichweite von über 100m bis zu 2km rundet das Gesamtpaket ab. Nochmals herzlichen Dank für dein Engagement und deine großartige Arbeit!

Das Board

Die Auswahl des Boards ist ein entscheidender Schritt beim Selbstbau eines E-Foilboards, und es gibt verschiedene Optionen, die den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen gerecht werden. Die Wahl der richtigen Boardgröße, insbesondere in Bezug auf Länge und Volumen, ist ein wesentlicher Faktor.

Die verschiedenen Größen beeinflussen die Stabilität, Manövrierfähigkeit und das Fahrerlebnis. Leute die noch nie auf einem Brett standen und keinerlei Vorerfahrungen mit sich bringen, sollten vielleicht eher zu Beginn ein etwas größeres Board mit ca. 100l und mindestens 160cm einplanen, da es mehr Stabilität bietet.

Erfahrene und leichte Fahrer können sich für kleinere Boards entscheiden welche mehr Wendigkeit und Agilität versprechen. Hier macht es Sinn einen unserer eFoil Kurse zu besuchen, in dem wir auf deine Bedürfnisse eingehen und dir mit unserer Expertise zur Seite stehen, nicht das das Board am Ende viel zu groß wird. 

eFoil selber bauen - DIY E-Foil
DIY E-Foilboard - links ein fertiges Board und rechts der Waffenkoffer 😉

Pauschal lässt sich hier jedoch keine Empfehlung aussprechen, da es zu viele Faktoren zu berücksichtigen gibt. Hier werfen wir einen kurzen Blick auf verschiedene Board-Optionen und den Selbstbauprozess:

1. Fertiges Board

Die Entscheidung für ein fertiges E-Foil-Board bietet den Vorteil der Einfachheit und Bequemlichkeit. Diese Boards sind speziell für den Einsatz mit E-Foils konzipiert und verfügen häufig über vorinstallierte Montagepunkte und wasserdichte Aussparungen. Dies erleichtert den Zusammenbau erheblich, besonders für Selbstbauer, die weniger Erfahrung im Bootsbau haben.

Die Vielfalt an fertigen Boards auf dem Markt ermöglicht es, ein Modell auszuwählen, das den individuellen Anforderungen an Größe und Design entspricht. Einzelne Boards gibt es beispielsweise von Flite, Manta, Aerofoils und Lift. Neu sind diese Boards ab etwa 2000€ erhältlich, auf dem Gebrauchtmarkt lässt sich jedoch das ein oder andere Schnäppchen machen.

2. Selbstlaminieren

Diejenigen, die eine kleine Herausforderung suchen, können sich für die Option entscheiden, ein Board 100% selbst zu bauen. Dieser Prozess erfordert jedoch Fachkenntnisse im Laminieren. Selbstlaminierte Boards bieten die Möglichkeit, die Form und Größe individuell anzupassen, was den Selbstbauaspekt des Projekts betont.

eFoil selber bauen - 2 Modelle von Christian
eFoil selber bauen - 2 selbstlaminierte Modelle von Christian

Allerdings besteht neben dem eigentlichen Bau die Schwierigkeit das Fach wasserdicht zu bekommen. Fehler können hierbei schnell zusätzliche Materialkosten verursachen, was dann wiederum die Frage aufbringt, ob man nicht doch auf ein fertiges Board zurückgreift.

3. Aufblasbares Board mit fester Box

Aufblasbare Boards mit fest eingebauter Box wie das Fliteboard Air kombinieren die Vorteile von Stabilität und einfachem Transport. Diese Boards bieten eine gute Mischung aus Härte und Flexibilität, wobei die feste Box eine sichere Montage des Foils und anderer Komponenten ermöglicht.

Dies ist besonders für Anwender interessant, die Wert auf Portabilität legen und das Board gerne mitnehmen möchten. Allerdings bieten aufblasbare Boards nicht so viel Fahrkomfort wie herkömmliche Boards, da sie meist recht groß sind und an der Wasseroberfläche kleben bleiben.

4. Box auf oder in einem fertigen Board:

Eine beliebte Vorgehensweise bei Unterstützungsantrieben ist es eine Box an den Inserts auf einem herkömmlichen Wingfoil bzw. Pronefoil Board zu befestigen, was wiederum Flexibilität bei der Auswahl des Boards bedeutet.

Jedoch kann es sein, dass die Box je nach Boardgröße oft im Weg ist. Daher entscheiden sich manche dafür die Box in ein bereits vorhandenes Board einzulassen. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Stabilität des Boards nicht beeinträchtigt wird und die Box auch dicht ist. 

Wahl des Hydrofoils beim E-Foilboard-Bau

Ein entscheidender Faktor beim Selbstbau eines E-Foilboards ist die Wahl des Hydrofoils, das die Stabilität und Manövrierfähigkeit auf dem Wasser beeinflusst. In der Foil-Zone-Community wird oft über verschiedene Foil-Marken diskutiert, doch die Foils von GONG erfreuen sich besonderer Beliebtheit.

GONG-Foils haben sich als eine populäre Wahl etabliert, da sie eine harmonische Kombination aus Leistung, Stabilität und Preis bieten. Ihr modulares Design ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Bedürfnisse und Fahrstile.

Gong Hydrofoil
Gong Hydrofoil

Die Möglichkeit, verschiedene Mastlängen, Front- und Heckflügel zu kombinieren, verleiht dem Fahrer eine gewisse Flexibilität in der Feinabstimmung beim E- Foilboard. Die Foils der Fluid und Curve Reihe sind hierbei besonders beliebt.

Darüber hinaus hat GONG einen Ruf für hochwertige Materialien und Verarbeitung zu einem unschlagbaren Preis. Es ist wichtig zu betonen, dass die Wahl des Hydrofoils nicht ausschließlich auf GONG-Foils beschränkt ist. Es gibt viele andere renommierte Foil-Hersteller wie z.B. Axis mit erstklassigen Produkten

Fazit zum Selbstbau eines E-Foilboards

Der Selbstbau eines E-Foilboards ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern eine faszinierende Reise voller Herausforderungen, Lernmöglichkeiten und letztendlich einer einzigartigen Belohnung. Die Erfahrungen aus der Foil-Zone-Community und anderen Plattformen verdeutlichen, dass der Weg zum eigenen E-Foilboard nicht nur für Technik-Enthusiasten, sondern auch für Wassersportliebhaber äußerst lohnenswert sein kann.

Das Abenteuer beginnt mit der Entscheidung, ob man einen unterstützenden Antrieb oder ein vollwertiges E-Foilboard bauen möchte. Die Materialauswahl, insbesondere beim Board und Foil, spielt eine entscheidende Rolle. Hier bieten Erfahrungsberichte von Selbstbauern wertvolle Einblicke in bewährte Praktiken und mögliche Stolpersteine.

Die Wahl der Motorisierung und der Batterie ist ein Schlüsselaspekt, um die optimale Leistung und Laufzeit zu gewährleisten. Die Diskussionen über den Einsatz von Outrunner- oder Inrunner-Motoren sowie die Sicherheitsaspekte von Batterien tragen dazu bei, gut informierte Entscheidungen zu treffen.

Der Bereich der Steuerungssysteme, sei es ein BMS oder die Auswahl zwischen verschiedenen ESCs und VESCs, erfordert ein gewisses Maß an Fachkenntnissen. Die kollektive Erfahrung kann nützlich sein, um die passende Lösung zu finden.

Mein DIY E-Foilboard
DIY E-Foilboard mit Gong Hydrofoil

Bei der Wahl der Komponenten gilt es die Vor- und Nachteile, die persönlichen Präferenzen und die technischen Anforderungen abzuwägen. Das Budget spielt hierbei auch eine entscheidende Rolle.

Abschließend zeigt der Selbstbau eines E-Foilboards, dass die Hingabe zur Technologie, die Bereitschaft zu lernen und die Gemeinschaftsunterstützung entscheidend sind. Das Ergebnis ist nicht nur ein individuell gestaltetes E-Foil, sondern auch ein einzigartiges Fahrerlebnis auf dem Wasser, das weit über den Selbstbau hinausgeht.

Also ich hoffe dieser Einstieg in den eFoil Selbstbau war hilfreich. Für weitere Informationen und Hilfe von der Community kann ich immer nur wieder auf das Forum Foil-Zone verweisen. Dort findet ihr auch mich 😉

Author: Jan T.

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