eFoil
FLITELab, LIFTX oder Foil Drive? Foil Assist Vergleich

Wir haben uns FLITELab, LIFTX und Foil Drive angeschaut. Wozu dient ein Foil Assist und wo liegen die Unterschiede der einzelnen Anbieter?

Was ist ein Foil Assist?

Ein Foil Assist bildet die Brücke zwischen einem eFoil (also einem Hydrofoil mit Motor) und einem Foil ohne Motor. Das Letztere wird zum Beispiel zum Prone Foiling (Surfen in der Welle), Pump Foiling (Foilen mit Muskelkraft), Wingfoiling oder Kitefoiling genutzt.

Der Pioneer für Foil Assistenten ist Foil Drive aus Australien. Die Foil Drive Assistenten sind auch über unseren E-SURFER Shop zu beziehen. Viele sehr ambitionierte eFoiler, die schon die kürzesten eFoils fahren, sehen einen Foil Assist als nächsten Schritt in Richtung Prone und Pump Foiling. Daher kommen nun auch eFoil Hersteller mit ähnlichen Produkten, darunter Fliteboard mit FLITELab und Lift Foils mit dem LIFTX.

Während ein eFoil mit seinem Elektromotor Reichweiten von bis zu 2 Stunden erreichen kann, verfügt ein Foil-Assistent aus Gewichtsgründen nur über sehr kleine Akkus. Die Reichweite beträgt hier nur 15 bis 30 Minuten, wenn er als eFoil verwendet wird. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung als Hybrid-Foil kann die Reichweite jedoch je nach Größe des verwendeten Akkus über eine Stunde betragen.

Anders als beim eFoil geht es beim Foil Assist nicht um das Fahren mit Motorkraft, sondern der Motor dient hier lediglich als Assistent. Er bietet Unterstützung für den Start und bringt den Surfer von einer Welle zur anderen.

Foilen ohne Motor - In der Mitte mit Foil Assist
Unser Trainer Patrick beim Foilen ohne Motor - In der Mitte mit Foil Assist

Der Motor beim Foil Assist ist anders als beim eFoil weiter oben Richtung Board angebracht. Er soll nämlich nur zeitweise unterstützen und beim Foilen ohne Motor nicht stören. Als Propeller wird ein Faltpropeller benutzt, der sich beim Abschalten des Motors zusammenklappt, um den Wasserwiderstand zu verringern.

Während eFoilen die leichtest Form des Foilens ist, sind Prone und Pump Foiling die Königsdisziplinen. Wingfoilen liegt ungefähr in der Mitte. Ein Foil Assist kann einem Wingfoiler bei sehr leichtem Wind helfen, ins Gleiten zu kommen. Meistens wird er aber zum Prone Foilen in der Welle benutzt.

Beim Prone Foilen unterstützt der Motor den Surfer, um die Welle im richtigen Moment abzufangen. Außerdem bringt er den Foiler zur nächsten Welle sobald er die Letzte abgeritten hat.

FLITELab

Bereits 2023 hatte Fliteboard das Projekt FLITELab angekündigt. Allerdings ist es recht ruhig geworden um FLITELab. Ich vermute, dies hängt mit dem Verkauf von Fliteboard an die Brunswick Corporation zusammen. Das kleine australische Startup Fliteboard gehört nun zu einem Konzern mit über 15.000 Mitarbeitern, die Marken wie Mercury, Bayliner, Boston Whaler, Sea Ray, SIMRAD, Quicksilver und viele mehr vertreiben.

Ich bin mir nicht sicher, ob die FLITELab Produkte zu der typischen Brunswick Kundenzielgruppe passen. Außerdem haben wichtige Fliteboard Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Nicht zuletzt der Gründer und Ex-CEO David Trewern, der maßgeblich für neue Entwicklungen verantwortlich war.

Wir mussten das selber bereits 2024 als Fliteboard Händler spüren. Mehr Ausfälle und schlechterer Support. Aber zurück zu FLITELab:

FLITELab - AMP Jet & AMP Mast
FLITELab - AMP Jet & AMP Mast

FLITELab setzt beim Foil Assist auf zwei verschiedene Produkte. Dem AMP Mast und dem AMP Jet.

FLITELab AMP Mast

Der AMP Mast von FLITELAB ist ein typischer Foil Assist mit Faltpropeller, wie man ihn von Foil Drive kennt. Der Antrieb ist weiter oben am Mast angebracht, um den Start zu unterstützen, aber das Foilen nicht weiter zu stören. Der FLITELab Amp Mast ist oben rechts auf dem Bild zu sehen.

FLITELab AMP Jet

Einen anderen Ansatz verfolgt der AMP Jet. Hier wird - wie bei einem Jetboard - ein Jetantrieb direkt im Board verwendet. Dies hat den Vorteil, dass der Mast komplett frei von Widerständen ist und komplett zum Foilen ohne Motor genutzt werden kann.

Allerdings kann er somit nur auf der Oberfläche die Motorkraft nutzen. Als Starthilfe ist dies wahrscheinlich ein wenig schwieriger in der Handhabung und beim Fahren von Welle zur Welle muss man auf der Oberfläche bleiben, welches den Energiebedarf erhöhen dürfte.

FLITLab Verfügbarkeit

Auch nach 2 Jahren gibt es noch kein offizielles Datum zur Markteinführung von FLITELab. Wie bereits oben erwähnt, würde es mich nicht wundern, wenn das Projekt eingestellt oder verkauft wird. Das Sortiment von Fliteboard ist ohnehin zu groß geworden, was mehr und mehr zu Produktfehlern führt.

Außerdem erkennt man seit 2024 klare Anzeichen dafür, das der Brunswick Konzern die Kostenstruktur von Fliteboard verbessern möchte, um mehr Gewinne zu machen. Da ist das Risiko groß, dass ein Projekt wie FLITELab auf der Strecke bleibt. Der Markt ist relativ klein und die Zielgruppe nicht unbedingt die des Brunswick Konzerns. Wir werden FLITELab natürlich weiter verfolgen.

LIFTX

Auch Lift Foils investiert mit dem LIFTX in den Markt von Foil Assist Lösungen. Anders als Fliteboard, der ein reiner eFoil Hersteller ist, verfügt Lift über sehr viel Erfahrung mit Foils ohne Motor. Es liegt in der DNA von Gründer Nick Leason und seinem Team. Nicht nur sie sind selber aktive Foiler in den Wellen vor Puerto Rico, sondern sie produzieren seit ca. 15 Jahren Prone Foils. Also lange bevor Lift 2018 das erste kommerzielle eFoil weltweit auf den Markt gebracht hat.

Das LIFTX wurde erstmals im Januar 2025 auf der boot Messe in Düsseldorf vorgeführt. Natürlich waren wir dabei und haben das folgende Video für den E-SURFER Youtube Kanal für euch gemacht:

Wie FLITELab oder die Foil Assist Produkte generell setzt auch das LIFTX auf sehr kleine Batterien, um möglichst viel Gewicht einzusparen. Durch die jahrelange Erfahrung mit Foils zum Surfen, Pumpen, Kiten und Wingfoilen darf man gespannt sein.

Man kann davon ausgehen, dass Board, Mast und Flügel perfekt aufeinander angestimmt sind. Zwei Besonderheit beim LIFTX sind erwähnenswert. Zum Einem kann das Board durch das LCS (Lift Connect System) ohne Schrauben auf- und abgebaut werden. Zum Anderen kann der Mast gedreht werden. Das letztere ermöglicht den Einsatz als eFoil und Foil Assist. Der Motor ist also entweder oben oder unten am Mast.

Das LIFTX kommt in drei Boardgrößen:

  • LIFTX 5'2 (157 cm) - Für den Einstieg, das größte Board
  • LIFTX 4'8 (146 cm) - Die goldene Mitte zwischen Stabilität und Wendigkeit
  • LIFTX 4'3 (131 cm) - Für wahre Könner das kleinste Board

Das LIFTX kann ab sofort in unserem Shop vorbestellt werden. Wir erwarten die ersten Auslieferungen im Juni 2025.

Foil Drive

Wir sind bereits seit 2022 in Kontakt mit Foil Drive aus Australien. Seit 2025 sind wir nun autorisierter Foil Drive Händler. Da zwei unserer Trainer begabte Pump Foiler sind, haben wir das nötige interne Know How, um ein solches Produkt erfolgreich zu vertreiben.

Foil Drive ist der Pioneer der Foil Assist Produkte und kam bereits 2021 mit dem Konzept des "Hybrid Foiling", also Foilen mit und ohne Motor. Mittlerweile ist die Foil Drive Gen2 (Generation 2) in verschiedenen Ausführungen verfügbar.

Anders als bei FLITELab und LIFTX produziert Foil Drive keine kompletten Boards, sondern nur den Antrieb bestehend aus Batterie, Motor und Faltpropeller.

Foil Drive
Foil Drive in Aktion

Das Konzept dahinter ist die "maximale Flexibilität" für den Foiler, da die Komponenten mit den Masten und Boards der führenden Foil Hersteller kompatibel sind.

Der Foiler kann dabei nicht nur das Board, den Mast und die Flügel selber bestimmen, sondern auch die Höhe des Antriebes am Mast. Also ideal für alle, die ihr Foil selber tunen möchten.

Das Foil Drive Gen 2 ist ab sofort in unserem Shop verfügbar.

Fazit

Foil Assists können von Anfängern und erfahrenen Foilern verwendet werden, die die Kraft des Motors nutzen möchten, um auf das Foil zu kommen, oder für diejenigen, die den Vorteil nutzen möchten, bei Bedarf einen Motor verwenden zu können, ohne das zusätzliche Gewicht oder den Widerstand eines kompletten E-Foils. Zum Beispiel Surfer, die von einer Welle zur nächsten gelangen möchten oder einen kleinen Schub benötigen, um die Welle zu erreichen.

Beim Kauf stellt sich die Frage, ob man ein Komplett System inkl. abgestimmten Board, Mast und Flügel bevorzugt, oder auf bestehendes Material zurückgreifen möchte.

Wer sein bestehendes Material nutzen möchte oder Wert auf individuelle Konfigurationen legt, der ist beim Foil Drive meiner Meinung nach am besten aufgehoben.

Wer ein perfekt abgestimmtes Komplettpaket möchte, dem würde ich das LIFTX empfehlen.

Ob FLITELab unter der Führung des Brunswick Konzerns jemals auf den Markt kommt, bleibt fraglich. Und selbst wenn, dürfte das Produkt nicht im Fokus stehen. Daher würde ich hier erst einmal abwarten.

Teste bevor du kaufst
Wenn Du Dir nicht sicher bist, welches Board Du kaufen kaufen solltest, besuche unser Testzentrum in Berlin. Vereinbare online einen Termin, indem Du unser Formular ausfüllst.
Artikel teilen
Produkte, die dich interessieren könnten
Zusätzliche Infos
Newsletter
DU MÖCHTEST AUF DEM
LAUFENDEN GEHALTEN WERDEN?
newsletter.registration_failed
newsletter.registration_successful
FÜR MEHR INSPIRATION
©2023 E-Surfer. all rights reserved