Mellow Boards CEO Johannes Schewe Interview. Das deutsche Kickstarter Projekt Mellow Boards unter der Leitung von Johannes Schewe ist eine echte Erfolgsgeschichte.
Das Elektro Skateboard Kit gehört zu den besten Umbausätzen in Markt. Grund genug für ein Interview Mit Gründer & CEO Johannes Schewe.

10 Fragen an den Mellow Boards CEO:
Johannes, welche Sportarten hast Du als Teenager selber ausgeübt?
Johannes Schewe:
Ich war sechs Jahre alt, als ich zum ersten Mal auf ein Skateboard gestiegen bin. Das war tatsächlich ein entscheidender Moment in meinem Leben.
Das Boarsportfieber hat mich quasi direkt erwischt. Vom Skaten kam ich auch schnell zum Snowboarden.

Mit 18 habe ich dann das Ride Inside Summer Camp mit ins Leben gerufen, welches in den folgenden Jahren zum größten Indoor-Snowcamp Europas wurde.
Eine zwölf monatige Reise durch Australien weckte schließlich meine Begeisterung fürs Surfen.
Wann hast Du das erste Mal an ein motorisiertes Skateboard gedacht? War Elektroantrieb der erste Gedanke?
Die Idee keimte bereits, als ich zufällig in einer Zeitschrift über einen Dieselantrieb für Skateboards gelesen hatte.
2010 stand ich dann das erste Mal auf einem elektrischen Skateboard.
Ich hatte große Erwartungen, war aber dann doch sehr enttäuscht und dachte: Das muss doch auch besser gehen!
Wie hat Dein erster Prototyp ausgesehen?
Den ersten richtigen Prototypen habe ich zusammen mit Kilian gebaut, den ich bei einem Surfurlaub in Marokko kennengelernt habe und als Ingenieur für Elektrofahrzeuge bei BMW das nötige technische Know-How beigesteuert hat.

Diesen haben wir natürlich mit Teilen zusammengeschraubt, die wir so gefunden haben. So war das Fahrerlebnis noch alles andere als Smooth und als Remote diente eine überdimensionale Fernbedienung aus dem Modellbau.
Hattest Du gleich vor ein Geschäft daraus zu machen oder war es zuerst nur Hobby?
An erster Stelle stand definitiv Ehrgeiz und Leidenschaft.
Ich wollte den Traum vom Endless Ride so auf die Straße bringen, dass es sich wirklich wie schwereloses Snowboarden oder Surfen auf der Straße anfühlt und nicht wie holpriges Go-Kart-Fahren.
Das Potenzial für eine Geschäftsidee war mir aber auch von Anfang an bewusst.
Wann hast Du entschieden ein Geschäft daraus zu machen?
Als unser erster Prototyp letztlich stand, wir von der Idee überzeugt und die ersten finanziellen Mittel aus dem engeren Umfeld zusammen hatten, haben wir im Januar 2015 Mellow Boards gegründet und entwickelten das Mellow Drive.
Was sind und waren die größten Herausforderungen?
Mellow Boards CEO Johannes Schewe:
Die erste große Hürde war für uns am Anfang die Finanzierung.
Hardware-Startups haben extrem hohe Entwicklungs- und Produktionskosten. Die meisten Investoren lehnen dies von vornherein ab.
Erste eigene finanzielle Mittel und das Crowdfunding über die Kickstarter Kampagne halfen uns in der Startphase.
Doch den richtigen Durchbruch brachte erst die Partnerschaft mit TQ Systems, einem führenden deutschen Elektronikdienstleister im Bereich Antriebstechnik. Seit Dezember 2015 ist TQ Systems als Investor und Produktionspartner bei uns mit an Board.

Die zweite Herausforderung war, neben TQ Systems weitere Partner und Zulieferer zu finden, die den hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden.
Letztlich waren drei Jahre Konzeption, Prototypenentwicklung und Feinabstimmung zur Kombination von mehr als 300 individuell angepassten Teilen notwendig, um den Mellow Drive und unseren Traum vom Endless Ride zu verwirklichen.
Und eine dritte Herausforderung, die wir gerade erst so richtig überwunden haben, ist das Thema Time-to-Market.
Zu unserer Kickstarter Kampagne hatten wir die Produktentwicklungszeit schon möglichst realistisch und auch sehr großzügig geplant. Die Realität stellte sich dann aber doch anders heraus. Zum einen haben wir das ursprüngliche Design nochmal verändert, dann sind geplante Timelines zusammengekracht und kurz vor der Auslieferung haben wir uns auch nochmal Zeit genommen, den Motor zu verbessern.
Das waren sehr harte existenzielle Entscheidungen, mit denen wir unsere Unternehmenswerte gefestigt haben, aber nicht wussten, ob die wartenden Kunden Verständnis aufbringen oder einen Shitstorm lostreten würden.
Unser Fazit ist: Gute Kommunikation und nahhaltige Entscheidungen zahlen sich immer aus.
Was war bislang Dein größter Erfolg?
Mellow Boards CEO Johannes Schewe:
Mein größter Erfolg ist, dass wir mit viel Herzblut und Team-Effort jetzt tatsächlich mit einem High-End-Produkt Made in Germany am Markt sind.
Im März 2017 haben wir angefangen die Vorbestellungen aus den Vorjahren auszuliefern und seit Anfang April 2018 haben wir schließlich unser nun wirklich rundes Produkt auf Lager.
Wir sind in der Lage, innerhalb von 3 Tagen zu liefern und unsere Versprechen zu erfüllen. Die Chancen, dass es ein Hardware Startup tatsächlich an den Markt schafft, stehen 2 zu 10.000.
Wir haben uns extrem viel Zeit für die Produktentwicklung und das Finetuning genommen, was sich nun auszahlt in Form von einem Produkt, das neue Standards setzt, auf extreme Langlebigkeit ausgelegt ist und ein einzigartiges Fahrerlebnis schafft.
Wie oft fährst Du Deine eigenen Boards?
So oft ich kann – morgens auf dem Weg ins Büro und abends wieder nach Hause, im Urlaub und auf Mellow Tour in Deutschland, Europa und den USA.
Was sind Deine Pläne für Mellow Boards in der Zukunft?
Mellow Boards CEO Johannes Schewe:
Wir haben noch viele Pläne in der Schublade – sei es für Produkterweiterungen oder komplette Neuentwicklungen.

In absehbarer Zukunft geht es aber erst einmal darum, den Mellow Drive, der in seiner heutigen Form auch über die nächsten Jahre noch state of the art bleiben wird, in die Community zu bringen und das Erlebnis des Endless Rides zu teilen.
Gibt es noch etwas, was Du deinen Fans mitteilen möchtest?
Glaube an dich und deine Ideen, auch wenn es viele Skeptiker um dich herum gibt!
Keep Riding. Stay Mellow.
Danke Johannes!
Mehr Infos zu MellowBoards unter mellowboards.com