Franz Hofmann ist Co-Gründer und CEO der Aerofoils GmbH, die das Audi e-tron foil entwickelt hat und nun vermarktet. Ein Interview.
Wir sind bereits seit 2018 in Kontakt mit den Aerofoils Gründern Franz Hofmann und Christian Rößler. Im Mai 2019 hat uns das Team rund um das Audi e-tron foil in Berlin besucht. Dabei ist dieses Bild hier entstanden:
Vier Jahre später wurde es einmal Zeit für ein offizielles Interview 😉
Welche Sportarten hast du bislang betrieben?
Franz Hofmann: Ich bin vom Windsurfen über das Kitesurfen zum Hydrofoil Kiten gekommen. Danach hat mich das Gleitschirmfliegen und Speedflying ziemlich fasziniert. Seit 2017 bin ich völlig begeistert von der Freiheit, die einem das e-foilen gibt.
Ein Sport, der meiner Einschätzung nach größer wird als Kitesurfen, da er sehr einfach zu erlernen ist und noch viel Entwicklungspotential hat.
Wann ist die Idee entstanden, ein eFoil zu entwickeln?
FH: Christian Rößler von der TU-München und ich bauen schon seit 2014 zusammen Hydrofoils aus Carbon für's Kitesurfen. Die Idee, einen Elektroantrieb zu integrieren, hatten wir schon sehr früh. Die Umsetzung folgte dann aber erst 2017.
Als damaliger Fahrzeugentwickler bei AUDI war ich von der Vision getrieben, einen "Audi für's Wasser" zu bauen. Heute gibt es das Audi e-tron foil in Serie zu kaufen.
Wie gab es den ersten Prototyp?
Franz Hofmann: Den ersten Prototyp haben wir Ende 2017 aus unserem Kitefoil gebaut. Audi unterstützte durch Metall 3D-Druck bei der Entwicklung der Antriebseinheit. So konnten wir den Antrieb von Anfang an genauso formen wie wir es aerodynamisch für sinnvoll gehalten haben.
Die Elektronik und die Batterie waren noch in einem Koffer auf dem Board und bei unseren ersten Erprobungen im Januar 2018 bin ich sinnbildlich ins eiskalte Wasser gesprungen. Hier ein Bild davon:
Wann wurde ein Business daraus?
Franz Hofmann: Unser Ziel war es von Anfang an, nicht nur ein Konzept, sondern auch ein Serienprodukt umzusetzen. Als wir die Boards zum ersten Mal auf der Kieler Woche 2018 und am Gardasee präsentiert hatten, war das Feedback der Kunden eindeutig. Das war der endgültige Startschuss für die Serie.
Wir haben dann sehr viel getestet und mit dem weltweit ersten vollintegrierten Jetantrieb eine Neuheit geschaffen. Unsere Motivation war es, das beste und ausgereifteste e-foil auf dem Markt anzubieten.
Was waren die größten Herausforderungen?
Franz Hofmann: Die größte Herausforderung war sicherlich der Start der Produktion in Corona-Zeiten. Teile waren schwer verfügbar und das Team musste sehr viel Remote arbeiten. Unser Glück war, dass wir die Fertigung in Bayern haben und sehr viele Teile lokal produziert werden.
Im Nachhinein bin ich tatsächlich erstaunt, mit welcher Dynamik und Souveränität wir das letztlich gemeistert haben.
Was war bislang der größte Erfolg?
Franz Hofmann: Wir haben es geschafft, unsere Vision in die Realität umzusetzen und einen Audi für's Wasser zu bauen. Besonders stolz macht mich, dass wir den weltweit ersten Jetantrieb für e-foils in Serie herausgebracht haben.
Was uns dabei einzigartig macht, ist die kompromisslose Sicherheit und Effizienz.
Wie oft fährst du die Boards?
Im Sommer versuche ich 2-3 mal pro Woche auf's Wasser zu kommen. Wir haben ja ständig etwas Neues zum Testen. Im Winter lasse ich mittlerweile auch gerne mal andere ran 🙂
Was plant ihr für die Zukunft?
Franz Hofmann: Unser Ziel ist es, das Wissen aus Luftfahrt und Automotive in diesen neuen Sport zu transferieren. Also technisch immer besser zu werden, aber auch super Qualität und Service anzubieten.
Hier liegen unsere Stärken und dafür bauen wir gerade ein globales Team auf, um auch weltweit vertreten zu sein.
Letzte Worte an deine Fans?
Grüße an alle Audi e-tron foil riders, wir freuen uns auf den Sommer mit euch!
You Gonna Fly!
Vielen Dank für deine Zeit Franz, diese Fragen zu beantworten. Für den E-SURFER Youtube Kanal haben wir 2022 ein Video aufgenommen - wer einmal die Produktion in Bayern sehen möchte: