Mit dem LIFT4 versucht Lift Foils, wieder Anschluss zu finden nachdem die Mitbewerber seit zwei Jahren mit neuen Technologien aufwarten. Was ist neu bei der Lift eFoil Version 4?
Es wurde Zeit, dass Lift Foils nach der Einführung des E1 in 2018 und den Versionen E2 sowie LIFT3, bei denen es leider immer nur marginale Verbesserungen gab, mit Innovationen punktet. Diesen Job soll nun das neue LIFT4 übernehmen.
E-SURFER Tipp: Du möchtest ein eFoil kaufen, aber bist dir nicht sicher, welches das Richtige für dich ist? Wir beraten dich gerne im Shop, per Email oder am Telefon. Als erste Orientierung hilft auch unser eFoil Vergleich.
LIFT4 Modelle
Lift bleibt seinen Modellen treu, verzichtet allerdings beim LIFT4 auf das 5'9 Explorer. Damit verbleiben drei Lift eFoil 4 Modelle:
- 4'2 Pro
- 4'9 Sport
- 5'4 Cruiser
Das LIFT3 wird nur noch als günstige Fiberglass Version LIFT3 F angeboten. Und zwar nur als Sport und Cruiser Version. Der Board Shape scheint sich beim LIFT4 nicht gegenüber der 3er Version geändert zu haben.
Stattdessen setzt man auf neue Metallic Farben (Aufpreis 1.190 EUR), die aber auch beim LIFT3 zumindest teilweise zu sehen waren. Also bei den Boards gibt es nicht viel Neues.
Verarbeitung
Wir hatten 2022 für den E-SURFER Youtube Kanal ein Unboxing Flite vs. Lift gemacht, indem man recht deutlich sehen kann, dass Lift zeitweise enorme Probleme mit der Verarbeitung hatte:
Mit den neuen Metallic Modellen hat man Ende 2022 versucht, die Wertigkeit wieder ein wenig aufzupolieren. Mit dem LIFT4 gibt es nun neue Verschlüsse für den Batteriedeckel.
Kabelsalat & Wasserkühlung
Einer der offensichtlichsten Punkte, an denen man die veraltete Technologie der Lift Foils Boards erkennen konnte, war die riesige Controller Box mit sechs Kabeln und den zwei Wasserschläuchen im Batteriefach.

Andere Hersteller wie Fliteboard und Audi setzen auf passive Kühlung und höchstens zwei bis drei Kabelverbindungen. Dies erleichtert den Auf- und Abbau enorm und reduziert dazu Fehlerquellen.
Leider bleibt das LIFT4 bei den vielen Kabeln und der Wasserkühlung.
Sicherheit
Die Sicherheitsfunktionen waren 2022 das größte Problem der eFoils aus Puerto Rico. Die Fernbedienung war nach dem Einschalten immer scharf und verfügte über keine Sicherheitsabschaltung, die mittlerweile bei anderen Herstellern absoluter Standard ist.

Der Lift Motor stellte sich zwar bei einem Sturz ab, wenn die Fernbedienung ins Wasser viel, aber über Wasser war der Motor immer aktiv. Das Blockieren des Motors (bei anderen Herstellern) verhindert das versehentliche Drehen des Propellers und damit potentielle Verletzungen.
Zwar hatte Lift versucht, zumindest ein Tilt Feature (siehe Foto oben) einzuführen, aber es gab wohl Probleme mit Aussetzern, so dass dieses Feature - nach unseren Informationen - wieder eingestellt wurde.
Mit dem 2023 Lift Model sollen nun neue Sicherheitsfunktionen verbaut worden sein. Details wurden aber noch nicht genannt.
Propeller / Jet
Seit 2022 setzt sich der Jetantrieb immer weiter durch. Hersteller wie Audi, Fliteboard, Takuma, Jetfoiler, Waydoo und andere setzen auf den sicheren und sanften Jetantrieb, der Verletzungen durch einen offenen Propeller unmöglich machen.
Zwar gibt es für erfahrene Fahrer durchaus Gründe einen Propeller vorzuziehen, wie wir in unserem eFoil Kaufberater erklären, aber während viele Hersteller auf Plastik Propeller setzen, die bei einem Kontakt zerbrechen, bevorzugt Lift Aluminium Propeller. Diese Aluminium Propeller sind zwar leistungsstark, aber schneiden auch wie durch Butter...
Das LIFT4 bietet keinen Jetantrieb und bleibt ausschliesslich bei Propellerlösungen. Das LCS Quick Release System zum schnellen Wechsel von Standardpropeller und Faltpropeller hatte man schon beim LIFT3 vorgestellt.
Effektive Masthöhe
Lift Foils hatte bereits vor dem ersten eFoil Hydrofoil Surfbretter ohne Motor zum Wellenreiten, Kitesurfen usw. hergestellt. Daher hatte man den Motor an die bestehende Technologie ca. 10 cm über den Flügeln angebracht.

Andere Hersteller haben ihre Modelle von Anfang an als eFoil konzipiert und daher den Antrieb auf Flügelhöhe angebracht. Dies verlängert nicht nur die effektive Mastlänge, sondern ermöglicht auch ein ruhigeres Fahrverhalten.
Lift hat hier auch bei dem neuen 2023 Board keine Verbesserung vorgestellt.
Fernbedienung
Seit über zwei Jahren verspricht Lift die neue Elite Fernbedienung, aber die Markteinführung wurde immer wieder verschoben. Die Fernbedienung des Lift3 ist immer noch auf dem Stand von 2018 und sehr begrenzt in ihrer Funktionalität.
Für unseren E-SURFER Youtube Kanal hatten wir folgendes Video produziert. Es vergleicht die Fernbedienung mit der von Audi-Aerofoils:
Die Lift Fernbedienung ist sehr robust, aber im Vergleich zu anderen Herstellern auch sehr beschränkt in ihrer Funktionalität. Sie war bis 2022 auf dem Stand von 2018.
Die LIFT4 Fernbedienung bleibt beim gleichen Formfaktor bekommt aber zumindest ein paar Software Updates und soll jetzt noch stabiler sein. Leider immer noch keine Elite Fernbedienung.
Batterie
Eine wesentliche Neuerung beim LIFT4 scheint die Batterie zu sein, denn sie wird als 4. Generation bezeichnet. Zumindest auf den ersten Blick scheint sie durch die Verstärkungen am Griff und den Rändern verbessert worden zu sein. Der Military Look gefällt mir ganz gut, aber letztendlich kommt es auf die Funktionalität an.
Die Ladezeit der Batterie ist Dank neuer Software verkürzt worden. So soll sich die Full Range Batterie nun in 50 Minuten laden lassen. Vorher waren es ca. 80 Minuten.
Allerdings wollte man wohl nicht auf die Kompatibilität mit alten Lift Foils Modellen verzichten, daher sind die Anschlüsse und damit wohl auch das Innenleben identisch. Wie bereits 2022 gibt es die bekannte Full Range Batterie sowie die kleinere Light Batterie.
Flügel
Am Ende doch noch etwas Neues. Es gibt mal wieder neue Flügel. Die neuen Camber Wings kommen in den Gößen 160, 210 und 270 und sollen sanfter zu fahren sein.
LIFT4 Preis
Das neue Lift Foils in Carbon und Metallic Optik mit Full Range Batterie sowie LCS Propeller liegt bei ca. 15.439 EUR inkl. MwSt. plus Versand laut Lift Webseite.
LIFT 4 Fazit
Leider wieder nur ein Facelift von Lift Foils. Zwar gibt es neue Flügel und auch ein neues äußeres Design bei den Batterien, aber letztendlich bleibt die Technologie auch im fünften Jahr auf der Stelle stehen. Viele Kabel, wenig Sicherheit und kaum neue Funktionen.
Man muss fairerweise natürlich erwähnen, dass die Lift Boards zum Wellenreiten in großen Wellen immer noch zu den Marktführern zusammen mit Fliteboard gehören. Das Board ist sehr robust, hat eine große Auswahl an Flügeln und bietet einen Faltpropeller. Das macht auch Sinn, denn schließlich kommt Lift direkt vom Ozean und Gründer Nick Leason ist ein sehr guter Surfer.
Nur für den deutschen Markt adressiert man hier eine sehr kleine Zielgruppe.
Die aktuelle Plattform von Lift Foils erlaubt wahrscheinlich keine großen Neuerungen. Man müsste also 2024 komplett neue Boards auf den Markt bringen, um wieder aufzuholen. Allerdings würde dies dann wohl bedeuten, dass es keine Kompatibilität mit den aktuellen Komponenten geben würde.